Jeder, der sich schon mit Network-Marketing befasst hat, wird irgendwann einmal mit dem Einwand konfrontiert, das sei doch ein illegales Schneeballsystem. Bestenfalls bekommt er die Frage gestellt, ob das so sei. Weder die meisten Fragenden wissen, was sie da fragen, also was die Merkmale eines Schneeball Systems sind, noch können es viele Networker sicher beantworten. Und da sind wir schon bei einem zentralen Punkt „Sicherheit“. Ihre Gesprächs- und Geschäftspartner kaufen von Ihnen nicht nur Produkte und Registrierungen, sondern eben auch Sekundärwerte wie zum Beispiel „Sicherheit“. Es ist also eine gute Idee, sicher zu sein, wenn Sie Menschen beeindrucken wollen.
Sie können die Themen „Schneeballsystem“ und „Network-Marketing“ im Internet (zum Beispiel bei Wikipedia oder YouTube) rauf und runter nachlesen. Ich möchte mich deshalb hier auf das Wesentliche beschränken. Außerdem weise ich Sie darauf hin, dass es nicht egal ist, wer über das Thema schreibt. Nur jemand, der Sie nicht in erster Linie „fangen“ will, sondern an Ihrer Weiterentwicklung interessiert ist, wird ein guter Ratgeber für Sie sein.
Schauen wir uns als erstes an, was ein wesentliches Merkmal eines Schneeballsystems ist. Ein Schneeballsystem ist ganz wesentlich dadurch geprägt, dass viele fleißige „Ameisen“ „dort unten“ arbeiten, und wenige Reiche „dort oben“ absahnen. Nicht selten liest man in der Presse oder sieht im TV, dass ein Reicher mit den Millionen derer „dort unten“ abgehauen ist und sich irgendwo im Süden sonnt.
Das ist die typische Struktur eines hierarchischen Systems, das in den meisten Schneeballsystemen zu finden ist. Das Diagramm ist deshalb unzulänglich zur Darstellung des Themas, weil hier hunderttausende von „Ameisen“ abzubilden wären und oft „dort oben“ nur ein Reicher oder sehr wenige zu finden sind. Die Struktur unterscheidet ein Schneeballsystem noch nicht von einem Network-System (Struktur-Vertrieb). Was ist also der Unterschied?
Der Unterschied hat mit Geld zu tun. In einem Schneeballsystem erwirtschaftet „die Ameise“ Geld oder investiert es, und dieses Geld fließt eine Hierarchie höher an die „Reich-Lehrlinge“, die einen Teil behalten und den größeren Teil „nach oben“ weitergeben.
Das heißt, Geld (Ihr erarbeitetes oder meist investiertes Geld) fließt von unten durch die Hierarchie nach oben, wo es sich aufgrund der riesigen Anzahl von „Ameisen“ und den wenigen „Reichen“ zu riesigen Summen aufhäuft. In den meisten Fällen wird Geld unten nicht erarbeitet (denn wer könnte das schon), sondern vorhandenes oder schlimmer geliehenes Geld investiert. Und warum tun Menschen das? Ganz einfach, weil die „dort oben“ riesige Erträge und Renditen versprechen, und die dort unten ihrer Gier nach dem schnellen Geld und dem Traum von „Ich gehöre dort oben dazu“ nachgeben –meist unter völliger Ausschaltung aller Restbestände von Hirn. Und dann kommt das nächste Problem: „Die dort unten“ sind irgendwann einmal erschöpft, entweder aufgrund der endlichen Anzahl von gewinnbaren Individuen, oder weil die versprochenen Renditen ausbleiben und „die dort unten“ keine Lust mehr haben, Ameise zu spielen. Das ist dann der Moment, wo das System zusammenbricht, und „die dort oben“ mit dem schon in Steuerparadiese transferierten Geld abhauen. Das System muss zusammenbrechen, wenn keine neuen „Ameisen“ mehr zu finden sind oder die „Ameisen“ aufhören zu investieren, es sei denn es gibt eine gesetzliche Pflicht, zu zahlen, wie es bei unserem Rentensystem der Fall ist. Sie können seit Jahren mitverfolgen, wie sich Politiker verzweifelt bemühen, das Rentensystem am Zusammenbrechen zu hindern. Warum tun sie das? Nun sie können sich nicht so leicht Ihr Geld in die eigene Tasche stecken und damit abhauen. Aber letztlich zahlen auch immer weniger Arbeitnehmer (unten) immer mehr Rentnern (oben) das Auskommen. Durch die demoskopische Entwicklung ist die Endlichkeit der „Ameisen“ berechenbar. Ich wähle dieses Beispiel nur, weil weniger Menschen mit einem echten Schneeballsystem konfrontiert sind als mit dem Rentensystem.
Was können Sie tun, um sich vor einem Schneeballsystem zu schützen? Ganz einfache Dinge:
- Fragen Sie, wofür Sie Geld ausgeben müssen und wohin es fließt. Geld darf nie für Lizenzen, als Investment, für Fonds, für Schulungs- und Werbematerial und als Eintritts-Prämie verlangt werden.
- Beobachten Sie genau, ob Ihnen sehr attraktiv erscheinende Renditen versprochen werden (was zum Beispiel auch Banken tun), und nutzen Sie Ihr Hirn bei der Beantwortung der Frage, ob das sein kann.
- Untersuchen Sie, ob Sie von Gier getrieben sind, und endlich „dort oben“ dazu gehören wollen.
- Untersuchen Sie die Erfahrungen anderer mit dem angebotenen System im Internet. Nicht jede Äußerung ist dort seriös und zuverlässig. Wenn sich die Klagen aber häufen, dann seien Sie vorsichtig.
Ich möchte gleich darauf hinweisen, dass einige der Attribute, die ein unseriöses Schneeballsystem kennzeichnen, durchaus auch von unwissenden oder gar unseriösen Networkern missbraucht werden. Das hat dann allerdings nichts mit dem System zu tun, sondern mit der Unzulänglichkeit von Menschen. Das finanzielle Ergebnis kann für Sie dann allerdings das Gleiche ein, nämlich der Totalverlust.
Trotzdem muss es aber deutliche Unterschiede zwischen den beiden Systemen geben, wenn das eine illegal und das andere eine Chance sein soll. Und das schauen wir uns jetzt an.
Und ich wähle bewusst eine andere „hierarchische“ Darstellung, denn in einem funktionierenden Network gibt es nicht das klassische „oben“ und „unten“. Dort, wo Sie sind ist „oben“. Das drückt sich auch durch die Tatsache aus, dass die rechts abgebildeten Networker (früher „die Ameisen“) durchaus mehr verdienen können als der links abgebildete Sponsor. Und das auch dann, wenn die Großverdiener im Network-Marketing immer die „links“ sind. Aber wir werden gleich sehen, warum die zu Recht mehr verdienen. Und wir werden sehen, warum diese Darstellung noch wichtig ist. Wichtig ist den zum Schneeballsystem völlig unterschiedlichen Geldfluss zu betrachten:
- Es fließt nie Geld zwischen den Hierarchien.
- Jeder Partner oder Kunde zahlt die gekauften Produkte direkt an den Lieferanten. Dabei ist es einzig und allein der kaufende Partner, der entscheidet, wie viel er kauft (=konsumiert).
- Der Lieferant zahlt Umsatz-Provision für die eigenen Produkteinkäufe und dem Umsatz des aufgebauten Teams.
Es ist allerdings fast normal, dass die Sponsoren (irrtümlicherweise oft als „oben“ bezeichnet) mehr verdienen als die in unterster Hierarchiestufe. Und das liegt ganz einfach an der Zeit, die verstrichen ist zwischen dem Einstieg des „obersten“ Sponsors“ und den zuletzt eingestiegenen. Derjenige, der länger Zeit hatte, wird auch mehr kaufende und zahlende Partner aufgebaut haben. Es gibt in der Praxis durchaus Fälle, wo jemand „weiter unten“ mehr verdient als oben. Das liegt immer daran, dass der mehr bekommende Partner aktiver ist.
Und das ist genau der Punkt, wo vom Network-Marketing gesagt wird, dass es das gerechteste System ist, das vorstellbar ist.
Im Network-Marketing wird nur für Leistung bezahlt.
Fremde copyrights von Fotolia.com: Titelbild ©Creativa, Geldschein im Wasser ©fuxart, Ameisenfrau ©openlens
alle anderen Abbildungen ©janotta.LEADERSHIP GbR Hans Janotta
©2014+ janotta.LEADERSHGIP GbR